Die Auflösung des Foto-Quiz
Die richtigen Antworten samt Erklärung:
Frage 1:
Wie groß kann der größte Blendenwert eines Objektivs theoretisch sein?
c) kleiner als 1
ist richtig.
Glauben sie nicht? Ist aber so.
Von Canon gab es zum Beispiel ein 50mm-Objektiv mit einer Lichtstärke von sagenhaften 0,95.
Und über Stanley Kubrick erzählte man sich, dass er sogar mit einem Objektiv mit Lichtstärke 0,7(!) arbeitete, damit er bei Kerzenlicht filmen konnte.
Eine Lichtstärke unter einem Wert von 1,0 ergibt sich jedenfalls immer dann, wenn die Eintrittspupille des Objektivs, also der optisch wirksame Durchmesser, größer als die Brennweite ist.
Grenze der Lichtstärke ist allerdings bei ca. 0,5, da selbst der höchste Brechungsindex eines Diamanten (von ~2,4) nicht verhindern könnte, dass sogar bei einer derart luxuriösen Linse der Fokus schon bei Unendlich innerhalb des Objektivs liegen würde.
Frage 2:
Woraus bestehen die Linsen einer Optik?
c) nicht immer aus Glas
sollten sie angekreuzt haben!
Abgesehen von digitalen Spezial-Kameras, die mit Elektronenstrahlen und Magnetfeldern arbeiten, kommen vor allem Minerale zum Einsatz.
Die teuersten Objektive im Telebereich haben regelmäßig Linsen aus gezüchteten Calciumfluorid-Kristallen, in seltensten Fällen auch aus Quarz.
Frage 3:
Was versteht man unter dem Scheimpflug'schen Gesetz?
c) Die maximale Schärfentiefe erreicht man bei einer bestimmten Blende durch derartige Ausrichtung der Motivebene, der Objektivebene und der Bildebene, dass sie sich in der Verlängerung in einer Linie schneiden.
Wenn sie sich nicht verwirren haben lassen, war es eigentlich ganz klar.
Frage 4:
Ein Superachromat ist
a) besser als ein Apochromat
lautet die Lösung.
Ein Achromat korrigiert den Farbquerfehler des Objektivs für zwei der additiven Grundfarben, nämlich Rot und Blau, ein Apochromat für alle drei, also Rot, Blau und Grün.
Ein Superachromat - wenn auch von der Nomenklatur her verwirrend - übertrifft sogar einen Apochromaten, da er tief in den Bereich des Infrarot (bis zu 1000nm) auskorrigiert ist.
Deshalb ist bei einem solchen Objektiv auch kein Infrarotindex zur Fokuskorrektur vorhanden.
Frage 5:
Die Behauptung "Die Retrofokus-Konstruktion von Objektiven ist im Zeitalter von hochauflösenden Digitalkameras komplett veraltet" ist
b) falsch
war die Lösung.
Die Bezeichnung "Retro" ist hier irreführend, es geht lediglich um eine spezielle optische Konstruktion bei Objektiven kurzer Brennweite.
Bei solchen Objektiven muss die Fokusebene so weit nach hinten verschoben werden, dass genug Platz für die Spiegelauslösung in der Kamera bleibt.
Frage 6:
Wofür steht die Abkürzung "Mired"
c) "Microreciprocal degree", also der millionenfache Kehrwert der absoluten Temperatur
wäre richtig gewesen.
Dieser Mired-Wert hilft bei der erfolgreichen Korrektur von Farbstichen.
Frage 7:
In welcher Einheit misst man die Beleuchtungsstärke?
c) Lux
sollten sie gewählt haben.
Frage 8:
Was ist die hyperfokale Distanz?
Die Lösung lautet
b) die Entfernung, auf die fokussiert werden muss, damit sich die maximale Schärfenzone von unendlich bis in den Nahbereich ergibt
Wenn der Zerstreuungskreis eines abgebildeten Punktes unter der kritischen Größe bleibt, erscheint uns das Bild visuell scharf. Bei Kleinbild ist dies 1/33 mm.
Bei der Fokussierung kann also anstatt auf Unendlich näher fokussiert werden, damit sich bei einer entsprechenden Arbeitsblende der Schärfebereich von Unendlich bis in den größtmöglichen Nahbereich erstreckt.
Am einfachsten geschieht dies mit dem Schärfenzonenindex des Objektivs.
Frage 9:
Ein Profifotograf sagt zu einem Amateur: "Ein Mittelformat-Objektiv bringt aufgrund seiner höheren Qualität mittels eines Adapters an einer Kleinbildkamera immer ein besseres Bild als ein Kleinbildobjektiv!"
Diese Aussage ist
a) meistens falsch
Da der Zerstreuungskreis eines Mittelformat-Objektivs für 1/20mm gerechnet wird und der für ein Kleinbild-Objektiv für 1/33mm, ist ein MF-Objektiv von der Auflösung her grundsätzlich mal konstruktiv schlechter als ein KB-Objektiv.
Allerdings kann ein extrem gutes und teures MF-Objektiv selten aber doch so gut auflösen, dass es ein KB-Objektiv gleicher Brennweite übertrifft.
Im Falle einer Adaptierung sind aber idR weder Offenblendenmessung noch Autofokus möglich. Folglich lohnt der Einsatz nur bei statischen Aufgaben, wie z.B. bei Reproduktionen, wo es um weitestgehende Verzeichnungsfreiheit und die Vermeidung von Vignettierung geht.
Frage 10:
Ein Schlitzverschluss verläuft in der Kamera
c) manchmal kreisförmig
wäre die exakte Antwort.
Es gibt Kameras mit waagrecht, als auch mit senkrecht ablaufendem Schlitzverschluss.
Daneben gibt es aber Hochgeschwindigkeitskameras mit einem Schlitz in einer extrem schnell rotierenden Scheibe.
Ausnahmen bestätigen die Regel...
Gratuliere, sie haben es geschafft!
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